Das teilt der Herausgeber der Studie, der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) mit. Damit hat sich der Wert der Vielleser gegenüber 2015 (36 Prozent) wieder erhöht. Der Höchstwert der Jahre 2006 bis 2016 wurde vor fünf Jahren erreicht, als 44 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen angaben, mindestens mehrmals pro Woche gedruckte Bücher zu lesen. Mit Blick auf die Konstante von etwa 40 Prozent im vergangenen Jahrzehnt liegt laut den Autoren der Studie die These nahe, "dass Bücher in der Phase des Erwachsenwerdens einen so besonderen Stellenwert innehaben, dass sie auch in Zukunft nicht aus dem Nutzungsrepertoire der Jugendlichen verschwinden werden".
Weitere Ergebnisse der Studie:
- 46 Prozent der Mädchen greifen regelmäßig zum Buch, bei den Jungen sind es knapp 30 Prozent.
- Einmal pro Woche oder einmal in 14 Tagen lesen 17 Prozent der Befragten, einmal im Monat oder seltener 27 Prozent.
- Bei der Betrachtung nach Altersstufen zeigt sich, dass die Neigung, Bücher zu lesen gerade bei den Jüngeren ausgeprägt ist: Während bei den Zwölf- und 13-Jährigen 47 Prozent mehrmals in der Woche oder täglich schmökern, sind es bei den 16- bis 17-Jährigen noch 32 Prozent, bei den 18- bis 19-Jährigen steigt die Quote wieder leicht an (33 Prozent).
- Das freizeitliche Leseverhalten hängt auch von der besuchten Schulform ab: Während 31 Prozent der Haupt- und Realschüler regelmäßig lesen, sind es 42 Prozent der Gymnasiasten.
- An einem durchschnittlichen Wochentag wird 57 Minuten gelesen (Mädchen: 67 Minuten; Jungen: 48 Minuten).
- 43 Prozent tauschen oder verleihen ihre Bücher an Freunde.
Im Zeitraum der Befragung (Mai−Juli) lasen 57 Prozent (Mädchen: 69 Prozent; Jungen: 45 Prozent) gerade ein Buch. Wie im letzten Jahr werden Titel aus der "Harry Potter"-Reihe am häufigsten genannt. Weiter scheinen die Comic-Roman-Serie "Gregs Tagebuch" sowie "Die Tribute von Panem" und der Roman "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" mittlerweile zu Jugendliteratur-Klassikern avanciert zu sein. Neu sind in diesem Jahr Nennungen der Fantasy-Romanreihe "Warrior Cats".
E-Books werden kaum gelesen
"E-Books haben sich nach wie vor nicht im Alltag Jugendlicher durchgesetzt", hat die Studie ermittelt. Lediglich sechs Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen würden regelmäßig digitale Bücher lesen (2015: 5 Prozent). Dabei habe jeder zehnte der Befragten einen eigenen E-Book-Reader und 30 Prozent ein eigenes Tablet.
- Mädchen (9 Prozent) lesen dabei eher E-Books als Jungen (4 Prozent). Und der größte Anteil an E-Book-Lesern findet sich bei den 18- bis 19-Jährigen (10 Prozent).
- Aber: 22 Prozent der Befragten (Mädchen: 26 Prozent; Jungen: 18 Prozent) würden ab un zu E-Books lesen.
Dass sie nie Bücher lesen, gaben 18 Prozent der Befragten an, die Mädchen mit 13 Prozent und Jungen mit 23 Prozent. Bei den 16- und 17-Jährigen ist der Anteil der Nichtleser mit 22 Prozent am höchsten.
Social Media: Facebook verliert an Boden
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Im Vergleich zum Vorjahr hat Snapchat mit 45 Prozent regelmäßigen Nutzern (2015: 31 Prozent) deutlich zugelegt, auch Instagram (2016: 51 Prozent, 2015: 44 Prozent) konnte sich steigern; die Fotoplattformen sind bevorzugt bei 14- bis 15-Jährigen und insbesondere bei Mädchen beliebt. "Einzig WhatsApp spricht sowohl Mädchen und Jungen als auch alle Altersgruppen in gleichem Maße an und nimmt hier die Spitzenposition ein", belegt die Studie; WhatsApp konnte sich 2016 auf 95 Prozent steigern (2015: 89 Prozent). Facebook hingegen ist nur noch für 43 Prozent (2015: 51 Prozent) relevant. 97 Prozent der Mädchen und 93 Prozent der Jungen besitzen ein Smartphone.
Zur Studie
Für die vorliegende Ausgabe der JIM-Studie wurde eine Stichprobe von 1.200 Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren in ganz Deutschland im Zeitraum vom 24. Mai bis 31. Juli 2016 telefonisch befragt (CATI). Während der Fußball-EM 2016 (10. Juni bis 10. Juli 2016) wurden keine Interviews geführt. Feldarbeit und Datenprüfung lagen beim Institut GfK Media and Communication Research in Raunheim. Die Befragung bildet ein repräsentatives Abbild der circa 6,5 Millionen deutschsprachigen Jugendlichen.
Herausgeber der Studienreihe JIM ist der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest
(mpfs), gemeinsam getragen von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) in Kooperation mit der SWR Medienforschung und weiteren Partnern.