Siedler starb am Mittwoch im Alter von 87 Jahren. Er sei "nach langer Krankheit friedlich im Kreis seiner Familie eingeschlafen", teilte sein Sohn Wolf Jobst Siedler jr. der Presse mit.
Siedler leitete rund 20 Jahre die Verlage Ullstein und Propyläen, von 1980 bis 1998 den von ihm mit begründeten Siedler Verlag. Er gehörte zu den markantesten Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit. Bei Propyläen erschienen unter seiner Leitung Joachim Fests bedeutende Hitler-Biografie, im Siedler Verlag der literarischen Nachlass Konrad Adenauers und Autobiografien bedeutender Politiker.
Sieder war selbst auch journalistisch tätig, ein preisgekrönter Essayist, der unter anderem für „DIE ZEIT“, die „Welt“ oder die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb. Richard Weizäcker sagte über ihn: "Ein Verleger, der seine Autoren immer wieder in Verlegenheit bringt, weil er zumeist besser schreibt als sie." Wolf Jobst Siedlers Memoiren "Ein Leben wird besichtigt" und "Wir waren noch einmal davongekommen" sind im Siedler Verlag erschienen.