GeraNova Bruckmann übernimmt Silberburg-Verlag

"Unabhängigkeit ist nicht von Vorteil"

13. Juli 2017
von Börsenblatt
Das GeraNova Bruckmann Verlagshaus übernimmt den Silberburg Verlag. Die Übernahme des Regionalverlags mit Firmensitzen in Tübingen und Karlsruhe durch die Münchner erfolgt rückwirkend zum 1. Januar 2017.

Das Profil und die Firmensitze des Silberburg-Verlags werden beibehalten, so die Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung an die Presse. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Silberburg-Verleger, Christel Werner (59) und Titus Häussermann (61), scheiden zum Jahresende aus dem operativen Geschäft aus. Sie wollen dem Unternehmen künftig beratend zur Seite stehen.

Der Verkauf an GeraNova Bruckmann sei "eine sehr gute Möglichkeit, die Zukunft des Unternehmens zu sichern", betonen Werner und Häussermann. "Unser Alter ist nur einer der Gründe, warum wir verkaufen", so die Silberburg-Verleger. "Die Digitalisierung greift in alle Lebensbereiche ein, die Medienlandschaft wandelt sich immer schneller, die Lage im Buchhandel entwickelt sich bedenklich und die Verlage werden im Halbjahresrhythmus durch neue Gesetze in ihrer Arbeit immer mehr behindert. Da muss man unternehmerisch reagieren. Die Unabhängigkeit ist in einer solchen Situation nicht von Vorteil."

"Der Silberburg-Verlag mit seinem breit gefächerten regionalen Buchprogramm zu Baden-Württemberg ergänzt wunderbar unser Angebot an Ausflugsführern, Bildbänden und Sachbüchern zu landeskundlichen Themen, dessen Schwerpunkt bisher auf Bayern lag", sagte GeraNova-Bruckmann-Verleger Clemens Schüssler. "Und die Monatszeitschrift 'Schönes Schwaben' erweitert unsere Palette an Magazinen und Periodika in eine sehr interessante Richtung."

Über den Silberburg-Verlag:

Die Silberburg-Verlag wurde 1985 von Titus Häussermann in Stuttgart gegründet. Neben dem Monatsmagazin "Schönes Schwaben" und dem Volkskalender "Lahrer Hinkender Bote" erscheinen jährlich 60 bis 70 Bücher und etwa 30 E-Books und andere Medien, die sich alle um baden-württembergische Themen drehen. Schwerpunkte sind Ausflugs- und Freizeitführer, landeskundliche und landesgeschichtliche Sachbücher, Bildbände, Kulinarisches, Biographien, Geschenkbücher, Mundartbände, im Land angesiedelte Romane und Regionalkrimis. Seit 1992 ist der Hauptsitz des Verlages Tübingen.

2009 hat Silberburg den 1830 in Reutlingen gegründeten Verlag Fleischhauer & Spohn sowie das regionale Buchprogramm des Verlags Ernst Kaufmann übernommen. Der Silberburg-Verlag betreibt eine Dependance in Karlsruhe, beschäftigt 16 Mitarbeiter und hält derzeit rund 660 gedruckte Bücher, 120 E-Books sowie 50 CDs und DVDs lieferbar.