Für herausragende Übertragungen englischer Klassiker

Übersetzerpreis für Michael Walter

8. November 2017
von Börsenblatt
Der in München lebende Literaturübersetzer Michael Walter kann sich über den Europäischen Übersetzerpreis Offenburg 2018 freuen. Der Preis, der mit 15.000 Euro dotiert ist, wird ihm im Mai 2018 überreicht.

Den Preisträger Michael Walter wurde vom Laudator Heinrich Detering, Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen, vorgeschlagen, so die Mitteilung der Preisstifter. Walter, 1951 in Wiesbaden geboren, sorge seit über 30 Jahren mit seinen herausragenden Übersetzungen von über 60 Werken nahezu aller literarischen Genres aus der englischen Sprache ins Deutsche in der Literatur- und Übersetzerszene für Aufmerksamkeit. Zu seinen wichtigsten Übersetzungen zählen Werke der großen englischsprachigen Literatur von George Orwell, Lewis Carroll, Virginia Woolf, Julian Barnes, Herman Melville, Henry James und Laurence Sterne. Besonders mit der Übersetzung des Werkes von Laurence Sterne mache Michael Walter aktuell von sich reden: Im März 2018 erscheint von ihm übersetzt die erste deutsche Werkausgabe von Sterne in drei Bänden (Galiani Berlin). 

Im Mittelpunkt des Europäischen Übersetzerpreises 2018 steht das Kultur- und Literaturland Großbritannien: "Wir wollen mit dieser Entscheidung ein Zeichen setzen, für die kulturell, literarische Verbundenheit zwischen Deutschland und Großbritannien", sagte Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner bei Bekanntgabe des Übersetzerlandes und des Preisträgers 2018. "Der Brexit hat in Deutschland und auch bei vielen Briten Entsetzen ausgelöst. Umso wichtiger ist es, dass wir keine kulturelle Kontinentalsperre in unseren Köpfen aufbauen. Sondern vielmehr darüber nachdenken was uns verbindet. Bisher und auch in Zukunft. Wir sollten weiterhin offen sein für ein Kulturverständnis ohne Grenzen."

Zum Preis

Der Europäische Übersetzerpreis Offenburg wird alle zwei Jahre an Übersetzer verliehen, die literarische und lyrische Texte aus einer Sprache der Europäischen Union ins Deutsche übertragen. Ins Leben gerufen wurde er 2005 von der Stadt Offenburg und der Hubert-Burda-Stiftung.

Der Preis wird im Mai 2018 bereits zum siebten Mal wird verliehen. Er wird von einer Findungskommission aus Persönlichkeiten des Literatur-, Verlags- und Übersetzerwesens begleitet: Günter Berg, Literaturagent in Hamburg, vormals Verlagsleiter bei Hoffmann und Campe, Michael Krüger, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und vormals Leiter Hanser Verlag, Hinrich Schmidt-Henkel, Literarischer Übersetzer und vormals Vorsitzender im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ), Prof. Dr. Klaus Reichert, Anglist, Übersetzer und Lyriker, Ehrenpräsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie Ilma Rakusa, Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin und Literaturübersetzerin.