Erich Kästner Preis 2015 an Felicitas Hoppe

"Meisterin der literarischen Selbstinszenierung"

6. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Die Autorin Felicitas Hoppe erhält den Erich Kästner Preis für Literatur 2015. Mit dem Preis würdigt die Erich Kästner Gesellschaft deutschsprachige Autoren, die herausragende schriftstellerische Werke mit zeitkritischen Zügen veröffentlicht haben. Die Preisverleihung findet am 30. Oktober in München statt.

In der Begründung der Jury heißt es: „Mit Felicitas Hoppe ehrt die Erich Kästner Gesellschaft eine Autorin, die wie Kästner eine Meisterin der literarischen Selbstinszenierung ist. Mit unbekümmerter Fabulierlust und unerschöpflicher Fantasie schreibt sie postmoderne Abenteuer- und Schelmenromane, immer auf der Suche nach neuen Wegen literarischer Wirklichkeitsauffassung. Sie hat Vergnügen an ironischen Verwirrspielen, jongliert in ihren autobiographischen Schriften mit Realität und Fiktion und scheut sich als bekennende Liebhaberin von Märchen und Rittergeschichten nicht vor Ausflügen in die Kinderliteratur. All dies macht sie zu einer würdigen Trägerin des Erich Kästner Preises."

Felicitas Hoppe, 1960 in Hameln geboren, zählt zu den eigenwilligen Stimmen in der deutsch-sprachigen Gegenwartsliteratur: 1996 erschien ihr Debüt „Picknick der Friseure". Nach einer Weltreise auf einem Containerschiff folgte 1999 der Roman „Pigafetta". 2003 erschien „Paradiese, Übersee", 2004 „Verbrecher und Versager", 2006 „Johanna" und 2008 ihr Kinderbuch „Iwein Löwenritter". Zuletzt veröffentlichte sie 2012 die fiktive Autobiographie „Hoppe". Die Bücher von Felicitas Hoppe erscheinen im S. Fischer Verlag. Für Ihr Werk wurde Felicitas Hoppe vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem „Aspekte-Literaturpreis", dem „Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim" und dem „Rattenfänger-Literaturpreis". 2012 erhielt sie den Georg Büchner Preis. Felicitas Hoppe lebt in Berlin.

Der Erich Kästner Preis für Literatur wird in unregelmäßigen Abständen von der Erich Kästner Gesellschaft vergeben. Bisherige Preisträger sind Peter Rühmkorf (1979), Loriot (1984), Robert Gernhardt (1999), Tomi Ungerer (2003) und Andreas Steinhöfel

(2009). Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.