Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

Merck-Preis an Kathrin Passig

1. Juli 2016
Redaktion Börsenblatt
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zeichnet die Autorin Kathrin Passig mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2016 aus. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis am 5. November in Darmstadt verliehen, teilt die Akademie mit.

In der Begründung der Jury heißt es: "Kathrin Passig beschreibt und analysiert digitale Kultur als eine Lebensform. Sie manifestiert sich in den originellen, thematisch breit gespannten Texten, die sich virtuos zwischen Blog, Buch und Essay bewegen. Mit ihrem Anspruch, neue Formen und Formate des Schreibens zu erproben, reflektiert sie zugleich die Bedingungen von Autorschaft und stellt, weit über Schreibprozesse hinaus, traditionelle Selbstverständlichkeiten des Kulturbetriebs produktiv in Frage. Mit ihrem Werk befördert sie die kritische Durchleuchtung eines epochalen Wandels und erkundet neue Möglichkeiten von Essay und Kritik jenseits der Gutenberg-Galaxis." 

Kathrin Passig wurde am 4. Juni 1970 in Deggendorf (Niederbayern) geboren und lebt heute in Berlin. Sie ist Autorin zahlreicher Sachbücher, darunter: "Standardsituationen der Technologiekritik" (2013), "Internet – Segen oder Fluch" (2012, zusammen mit Sascha Lobo), "Das neue Lexikon des Unwissens" (2011, zusammen mit Aleks Scholz und Kai Schieber). Ebenso schreibt sie für überregionale Zeitungen und für Technologiemagazine. Passig ist zudem Mitgründerin und Autorin des Blogs "Techniktagebuch". Von 2002 bis 2009 war sie Geschäftsführerin der "Zentralen Intelligenz Agentur" (ZIA) – ein Netzwerk aus Schriftstellern, Journalisten und Web-Designern. Das ZIA-Blog "Riesenmaschine" wurde 2006 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gewann Kathrin Passig den Ingeborg-Bachmann-Preis und den Kelag-Publikumspreis mit ihrer Erzählung "Sie befinden sich hier".

Zum Preis

Der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay wird seit 1964 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen. Der Preis wird von dem Unternehmen Merck finanziert.

Zu den Trägern des Merck-Preises zählen u.a.: Joachim Kaiser (1970), Sebastian Haffner (1980), Peter von Matt (1991), Silvia Bovenschen (2000), Lothar Müller (2008), Wolfram Schütte (2013), Carolin Emcke (2014), Gabriele Goettle (2015).