Comicfigur wird 80 Jahre

Carlsen und Dupuis feiern "Spirou"

12. Oktober 2017
von Börsenblatt
Im nächsten Jahr feiert die frankobelgische Comicfigur "Spirou" ihren 80. Geburtstag. Der Carlsen Verlag und der belgische Verlag Dupuis kündigen daher für 2018 zwei besondere Programm-Highlights an. Erstmals wird es etwa einen Spirou-Geschichte eines deutschen Zeichners geben.

Das gaben der belgische "Spirou"-Verlag Dupuis und der Carlsen Verlag aus Hamburg auf der Frankfurter Buchmesse bekannt. Für Carlsen Comics setzt der Berliner Zeichner Flix ("Faust", "Glückskind") eine eigene Spirou-Geschichte in Szene. Das Setting: Berlin vor dem Mauerfall in den Achtziger Jahren. Bereits mit dem in den Medien und bei den Lesern vielbeachteten Band "Da war mal was" setzte sich Flix mit dem Thema „Ost-West-Deutschland“ auseinander, so die Carlsen-Mitteilung.

Im Oktober 2018 erscheint dann der erste Fortsetzung-Band von Emile Bravos "Spirou"-Abenteuer "Porträt eines Helden als junger Tor" (Band 1 war 2009 erschienen) zeitgleich in Frankreich und Deutschland. Die Geschichte, die zu Zeiten des Nationalsozialismus spielt, ist auf vier Teile angelegt. Im Album wird Spirou auch auf den jüdischen Maler Felix Nussbaum treffen. Emile Bravo hat zahlreiche Comics in Frankreich und auch in Deutschland veröffentlicht. Er wurde 2010 u.a. mit dem deutschen Jugendliteraturpreis für "Meine Mutter ist in Amerika" ausgezeichnet.

Die Entwicklung von Dupuis zu einem der größten Comicverlage in Belgien begann 1938, als Dupuis sein bisheriges Verlagsangebot um ein Magazin für Kinder und Jugendliche, "Spirou", erweiterte. "Spirou" enthielt eine Mischung amerikanischer Comics und neuen frankobelgischen Comics wie "Johann und Pfiffikus" und "Spirou und Fantasio". Letzterer wurde 1938 vom Franzosen Rob-Vel eigens für das Magazin "Spirou" kreiert und dort erstveröffentlicht. Zum Programm von Dupuis gehören neben "Spirou", weitere Klassiker wie "Lucky Luke", "Boule und Bill", "Die Schlümpfe", "Cédric" oder "Largo Winch".