Wie aus dem Nichts erscheinen in den frühen Morgenstunden blau maskierte Männer auf der Stuttgarter Königstraße. Ausgestattet mit einem Hochdruckreiniger beginnen sie einen Pfad aus Fußspuren auf dem Boden der Königstraße freizulegen. Aus der Ferne wirken sie wie Außerirdische. Die flüchtige Bodenmarkierung verläuft auf dem rund 350 Meter langen Weg zwischen dem kürzlich geschlossenen Standort des Filialisten Hugendubel und dem Stammhaus der alteingesessenen Buchhandlung Wittwer. Bei diesem Ereignis handelt es sich nicht um Science-Fiction, sondern um eine reale Kommunikationsmaßnahme. „Das Lesen geht weiter …" lautet sinngemäß das Motto der Aktion − es erscheint als Schriftzug entlang des frisch gereinigten Trampelpfades sowie auf den blauen Ganzkörperanzügen des "Reinigungsteams".
Urheber ist das Buchhaus Wittwer. Die Botschaft ist offensichtlich an die ehemaligen Hugendubel-Kunden ebenso wie an die breite Öffentlichkeit gerichtet. „Wir wollen mit einem Augenzwinkern zeigen, dass Buchfreunde jeden Alters nicht traurig sein müssen. Nur einen Katzensprung entfernt wartet ein Bücher- und Serviceangebot, das seinesgleichen sucht. Obwohl die Spur bereits nach einem Tag wieder verschwunden ist. Ein Ausrufezeichen im Gedächtnis bleibt.“, erläutert Rainer Bartle, Geschäftsführer bei Wittwer, seine Werbeidee. Darüber hinaus taucht das blaue Wittwer-Team, ausgestattet mit Kaffee- und Rabattgutscheinen, zu unerwarteteten Zeiten an verschiedenen Orten in der Stuttgarter Innenstadt auf, um den Weg zum Stammsitz des Stuttgarter Buchhauses zu weisen. Im Wettbewerb um die Gunst der Leser blickt Wittwer auf eine 148-jährige Geschichte zurück. Zum mittelständischen Unternehmen gehören ein Ladengeschäft am Stuttgarter Schloßplatz, vier weiteren Filialen sowie einem Onlineshop, man gehört zum Verbund der Stuttgarter Traditionsgeschäfte. „Wir wollen mit Aktionen wie dieser auf unser Haus aufmerksam machen und unserem Engagement für die Zukunft des Buches Ausdruck verleihen“, erklärt Bartle weiter.
