Die Meinungs-, Presse- und Informationsfreiheit ist in vielen Teilen der Welt bedroht. Ob in der Türkei, in Saudi-Arabien oder China – Autoren, Journalisten, Verlage und andere Kulturschaffende werden zensiert, unter Druck gesetzt und inhaftiert, weil sie sich kritisch äußern. Führende Kultur-, Medien- und Menschenrechtsvertreter haben sich deshalb auf der Frankfurter Buchmesse darüber ausgetauscht, wie sie ihr Engagement für Meinungsfreiheit bündeln können.
Auf Einladung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels kamen Vertreterinnen und Vertreter von elf Organisationen zu einem Round Table zusammen. Ebenfalls teilgenommen haben der irakisch-deutsche Autor
Najem Wali und
Angela Gui, die Tochter des vermissten Hongkonger Verlegers und Buchhändlers
Gui Minhai.
Durch eine engere Zusammenarbeit versprechen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens eine Stärkung ihres Einsatzes für die Freiheit des Wortes. Die Anwesenden waren sich einig, den Informations- und Erfahrungsaustausch zu intensivieren. Zudem wollen sie über gemeinsame Projekte und Kooperation nachdenken.
„Ich freue mich, dass so viele Organisationen und Unterstützer unserer Einladung gefolgt sind. Die Verteidigung der Meinungsfreiheit ist eine immer virulentere Aufgabe. In einem starken Netzwerk können wir diese noch wirksamer und schlagkräftiger wahrnehmen. Durch den Austausch und mögliche gemeinsame Maßnahmen können wir in der Öffentlichkeit und Politik stärker für die Freiheit des Wortes eintreten und verfolgte und inhaftierte Kolleginnen und Kollegen besser unterstützen“, sagt
Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.
Pierre Dutilleul, Geschäftsführer des
Syndicat National de l’Édition (SNE), hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem nächsten Austausch auf dem Salon du Livre in Paris (24.-27. März 2017) eingeladen. Bis dorthin wird unter der Leitung des Börsenvereins an einer konkreten Struktur des Netzwerkes gearbeitet. Als Arbeitstitel haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf
„Free Words Alliance“ geeinigt. Das Netzwerk steht weiteren Teilnehmern offen. Interessenten können sich per E-Mail an John Steinmark vom Börsenverein wenden:
freethewords@boev.de.