Bayerischer Kleinverlagspreis 2017 an Maro Verlag

Verlegerische Pionierarbeit

29. September 2017
Redaktion Börsenblatt
Der Augsburger Maro Verlag wird mit dem Bayerischen Kleinverlagspreis 2017 ausgezeichnet. Seit fast 50 Jahren sorge der Verlag für literarische Überraschungen, sagte Kunstminister Ludwig Spaenle bei der Bekanntgabe des Preisträgers.

Der Maro Verlag "hat die freiheitsliebenden und wortmächtigen Autoren der Beat-Generation aus den USA in den deutschsprachigen Raum gebracht und zeigt bis heute besonderen Spürsinn für bemerkenswerte Autorinnen und Autoren", so Kunstminister Spaenle in der Presseinformation aus seinem Haus.

In der Jurybegründung heißt es: "Seit beinahe einem halben Jahrhundert leistet der Maro Verlag Pionierarbeit als innovativer Kleinverlag und ist dabei seinem Grundanliegen, qualitativ hochwertige Belletristik zu verlegen, ohne Kompromisse an den Zeitgeist treu geblieben. Das gilt auch für seine hohen gestalterischen Maßstäbe. Bei seinem Publikum hat sich der Verlag immer wieder auf überraschende Weise in Erinnerung gebracht. Der Maro Verlag ist in Bewegung geblieben und will bewegen.“ Ein besonderer Schwerpunkt sei die Pflege der deutschsprachigen Autorinnen und Autoren, die ihrem Verlag treu geblieben sind. Nach wie vor sei dem Verlag das Aufspüren von Talenten ein wichtiges Anliegen.

Der Jury gehören an: Nicola Bardola (Autor und Journalist), Tanja Graf (Leiterin Literaturhaus München), Hans Kratzer (Süddeutsche Zeitung) und Sebastian Zembol (Vorstand des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels − Landesverband Bayern).

Der Maro Verlag wurde 1969 von Benno Käsmayr und Franz Bermeitinger gegründet. Ab Frühjahr 1970 erschienen die ersten Buchveröffentlichungen. Der Durchbruch kam mit den Büchern von Charles Bukowski (Gedichte und Kurzprosa, kongenial übersetzt von Carl Weissner), der Anfang der 1970er-Jahre Schwierigkeiten hatte, in Deutschland einen Verlag zu finden. Weitere Titel von in Deutschland unveröffentlichten amerikanischen Autoren der Beat-Generation verschafften dem Maro Verlag sein bis heute gültiges Renommee. Weitere Ausführungen zur Verlagsgeschichte finden sich in der Presseinformation des bayerischen Kunstministeriums. 2002 erhielt der Verlag den Kurt-Wolff-Preis zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene."

Preisverleihung im Literaturhaus München

Die Preisverleihung ist für den 27. November im Münchner Literaturhaus als Auftakt zum Markt der unabhängigen Verlage im Rahmen des Literaturfests München geplant. Der Maro Verlag präsentiert sich dort auf Einladung des Literaturhauses mit einem eigenen Stand. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern finanziert zudem auch in diesem Jahr dem Preisträger-Verlag einen Stand auf der Münchner Bücherschau im Kulturzentrum Gasteig.

Der Kleinverlagspreis ist mit 7.500 Euro dotiert und wird 2017 zum neunten Mal vom Bayerischen Kunstministerium auf Vorschlag einer Jury vergeben. Ausgezeichnet werden bayerische Unternehmen, die die Verlagslandschaft im Freistaat mit innovativen Ideen, herausragenden Programmen und Lust am Entdecken von Autoren beleben.