Banger stellt Verlagstätigkeit ein

Keine Verzeichnisse mehr

30. August 2016
Redaktion Börsenblatt
Der "Banger" stellt zum Jahresende nach 66 Jahren seine Verlagstätigkeit vollständig ein. Dies betrifft sowohl die Print- als auch die Online-Ausgaben der vier buchhändlerischen Verzeichnisse, teilt das Kölner Unternehmen mit.

Hintergrund für die Einstellung sind die seit Ende der 1990er Jahre kontinuierlich sinkenden Auflagen der vier Verzeichnisse (Verlage; Zeitschriften; Verlagsvertretungen; Verlagsauslieferungen), so der Geschäftsführer Tom Jepsen. Die Restauflagen der aktuellen Ausgaben sind noch bis 15. Oktober lieferbar.

"Früher war der Banger ein unverzichtbares Hilfsmittel an jedem buchhändlerischen Arbeitsplatz", fährt Jespen fort. "Aktuell werden die Verzeichnisse hauptsächlich in den Bestellabteilungen und bei Spezialfällen benötigt. Mit den niedrigeren Auflagen ist die redaktionelle Bearbeitung in der bewährten Banger-Qualität nicht mehr wirtschaftlich. Da die Datenqualität der Kern unserer Verzeichnisse ist, wollten wir hier keine Abstriche machen."

Der Verlag wurde 1950 in Marbach am Neckar von Elisabeth Müller und Hans Banger (als Verlag der Schillerbuchhandlung Hans Banger) gegründet, im gleichen Jahr erschien die erste Ausgabe des Verzeichnisses "Deutschsprachige Verlage". 1954 zog der Verlag nach Köln, zwei Jahre später kam die erste Ausgabe des Verzeichnisses "Deutschsprachige Zeitschriften" heraus. Es folgten die Verzeichnisse "Verlagsvertretungen" (ab 1993) und "Verlagsauslieferungen" (ab 1994). Tom Jepsen übernahm in dritter Generation 2009 die Verlagsleitung, der Verlagsname wurde in Banger Verlag geändert.