Auszeichnung für zeitkritische Literatur

Gerhard Roth erhält Hoffmann-von-Fallersleben-Preis 2016

15. Januar 2016
Redaktion Börsenblatt
Der österreichische Schriftsteller Gerhard Roth erhält den mit 15.000 Euro dotierten Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur. Insbesondere werde er für großen Schlussmonolog seiner "Orkus"-Reihe ausgezeichnet, so die Jury. Die Preisverleihung soll am 12. Juni in Wolfsburg stattfinden.

Das teilte die Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft mit. Die Jury-Begründung lautet danach wie folgt: "Gerhard Roth wird besonders für den großen Schlussmonolog seiner 'Orkus'-Reihe ausgezeichnet, die im achten Buch mit dem Titel 'Orkus, Reise zu den Toten' erschien." In diesem setze sich der Autor auf beeindruckende Weise mit der Frage auseinander, wozu der Mensch fähig ist. "Roth begibt sich darin selbst auf eine faszinierende wie abgründige Odyssee durch die Welt. Er bringt die Pathologien des Normalen und die Normalität der Behinderten zur Sprache und bindet unsere Geschichte schmerzhaft an die Gegenwart. Im Zentrum des Buches ein Besuch in Mauthausen. Eine großartige, eine furchtbare Reise zu den Toten."

Der Jury gehörten an: Alexa von der Brelje, Ingke Brodersen, Tanja Dückers, Wend Kässens, Prof. Dr. Christoph Kleßmann, Prof. Dr. Steffen Mertus, Dr. Kurt Schuster und Dr. Karl W. Frh. v. Witzinge-rode.

Die Preisverleihung ist für den 12. Juni im Theater Wolfsburg geplant. Kurt Schuster, Präsident der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft, freut sich auf den vielfach ausgezeichneten Schriftsteller: "Roth hat 30 Jahre an zwei Zyklen gearbeitet. Auf rund 6000 Seiten greift er die erzählte und dokumentierte Vergangenheit im Allgemeinen und der österreichischen Zeitgeschichte im Besonderen auf und hält der Gesellschaft auf subtile Weise den Spiegel vor."

Zum Preis

Der Hoffmann-von-Fallersleben-Preis für zeitkritische Literatur zählt zu den bedeutenden Literatur-Auszeichnungen in Deutschland. Er ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre von der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg gestiftet und der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft verliehen. Gerhard Roth folgt als Preisträger auf Perter Rühmkorf, Timothy Garton Ash, Hans Joachim Schädlich, Walter Kempowski, Günter de Bruyn, Herta Müller, Karl Schlögel und Juli Zeh.