VLB startet mit ONIX 3.0

Metadaten für Marketing und Vertrieb

15. Februar 2017
von Börsenblatt
Das Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) kann jetzt Daten in der ONIX-Version 3.0 verarbeiten. Damit lassen sich deutlich mehr Informationen transportieren, die fürs Marketing wichtig sind.

Gut gepflegte Metadaten helfen bei der Vermarktung von Büchern – weil sie die Recherche erleichtern und Zusatzinformationen liefern. Mit dem Format Online Information Exchange, kurz ONIX, steht der Branche ein internationaler Standard zur Verfügung, der in der aktuellen Version 3.0 ganz neue Optionen bietet, etwa bei der Beschreibung digitaler Produkte. Die Version wurde der Branche 2009 vorgestellt, danach kontinuierlich verbessert und erweitert. Jetzt kommt Bewegung ins Thema, denn seit dem 13. Februar kann ONIX 3.0 vom Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) verarbeitet werden, parallel zum bisherigen Format ONIX 2.1. 

Das VLB ermögliche als eine der ersten Katalogdatenbanken in Deutschland ein vollständiges Datenmapping von der alten in die neue ONIX-Version, so die Börsenvereinstochter MVB. Gleiches gilt für die Verwendung von ONIX 3.0: Das VLB führt ein automatisches Mapping auf die Version 2.1 durch – ausgenommen sind die neuen, nur in ONIX 3.0 verfügbaren Informationseinheiten. 

Auch in der digitalen Vorschau VLB-TIX steht die Einführung von ONIX 3.0, also die Abbildung der ONIX-2.1-Felder im neuen Standard, kurz bevor. Die Umsetzung der Erweiterungen erfolgt hier im zweiten Schritt. International setzt das VLB mit seiner portugiesischsprachigen Version Metabooks von Anfang an auf den neuen Standard, wenn das System im zweiten Quartal in Brasilien startet. 

Was ONIX 3.0 alles kann

Für die MVB war die Umstellung des VLB ein technischer und organisatorischer Kraftakt: Die Vorbereitungen liefen in enger Abstimmung mit der Branche und haben fast ein Jahr lang gedauert; im vergangenen November startete die Betaphase mit Pilotkunden wie dem Hanser Verlag. Die wesentlichen Vorteile von ONIX 3.0:

  • Digitale Produkte wie E-Books oder auch Bundles können detaillierter und einheitlicher beschrieben werden.
  • Reihen und mehrteilige Produkte, aber auch Informationen zum Digital Rights Management (DRM) lassen sich besser abbilden.
  • Es gibt mehr Möglichkeiten, um zusätzliche Produkt- und Marketinginformationen zu transportieren (etwa Auszeichnungen, Rezensionen, Bestseller-Platzierungen).  


MVB empfiehlt Vorabtest mit eigenen Daten
 

Im Moment sind es vor allem große Verlagsgruppen wie Springer, Random House oder Holtzbrinck, die sich für die Umstellung auf ONIX 3.0 rüsten – und Barsortimente wie Umbreit. Ihnen, aber auch dem Buchhandel, der die Daten abnimmt, bietet das VLB umfangreiche Testmöglichkeiten für Im- und Export an: "Wir können sehr detaillierte Fehlerprotokolle erzeugen und den Verlagen Rückmeldung zur Qualität der gelieferten Daten geben", so Daniela Geyer, die bei der MVB den Produktbereich VLB leitet: "Jedem Verlag, der auf ONIX 3.0 umstellen will, empfehlen wir, uns vorab Testdaten zur Analyse bereitzustellen."

Kleinere Verlage, die ihre Daten über die Web-Oberfläche des VLB eingeben, werden automatisch von der Umstellung profitieren: Ab Sommer soll ein neues Formular für die Datenerfassung bereitstehen, das zusätzliche Funktionalitäten anbietet.


Hilfestellungen für Händler und Verlage 
gibt es unter hilfe.vlb.de/vlb-onix-empfehlungen.html.

Zentrale technische Veränderungen werden fortlaufend veröffentlicht unter info.vlb.de/weiterentwicklung.

Mit Seminaren unterstützt der mediacampus frankfurt die Branche bei der Umstellung auf ONIX 3.0. Die nächsten Termine: am 20. Juni in Frankfurt am Main und am 27. Juni in Wien. Details: www.mediacampus-frankfurt.de