Scanvorgang und Schrifterkennung funktionieren nie fehlerfrei

6. August 2007
von Börsenblatt
Der VTO Blog scheint sich steigender Beliebtheit zu erfreuen, zumindest scheint die Kommentierfreudigkeit darauf schließen zu lassen.
Ein Kommentar von Jens Redmer, Director Google Book Search, hat bei mir großes Erstaunen hervorgerufen. Hier der Ausschnitt im O-Ton: „Genau aus diesem Grund haben sich "Google und Co." dazu entschlossen, Ihren Partnern diese "Konvertierung" abzunehmen und auch physische, gedruckte Bücher entgegenzunehmen. Natürlich geht auch das nicht kostenlos [...]“ Die Frage, die sich hier natürlich sofort stellt, lautet: Wird Google in Zukunft Gebühren verlangen, um Bücher in die Google Buchsuche einzustellen? Eine hochspannende Frage, denn das Einstellen von Büchern in Internet-Buchplattformen ist nach wie vor eine aufwendige Angelegenheit. Auch wenn die Daten in vorbildlicher Qualität von Verlagen vorgehalten werden – was bei weitem nicht immer der Fall ist – müssen sie für die Weiterverwendung bearbeitet, d. h. konvertiert werden. Auch das Scannen von gedruckten Büchern löst dieses Problem nicht. Im Gegenteil, man nimmt sogar eine Qualitätsverminderung in Kauf, denn der Scanvorgang und die Schrifterkennung funktionieren nie fehlerfrei. Das mag für eine reine Suche akzeptabel sein, schränkt aber die Verkaufsmöglichkeiten stark ein – denn welcher Leser wäre mit einem kostenpflichtigen eBook zufrieden, das Satz- und orthographische Fehler enthält? Natürlich ist das Scannen eine interessante Lösung: man kann schnell hohe Titelanzahlen bewältigen und auch solche Titel berücksichtigen, die digital überhaupt nicht vorliegen. Genau aus diesem Grund werden wir in Kürze eine Scanlösung für VTO anbieten. Mittel- und langfristig muss das Ziel aber sein, die Produktionsprozesse in Verlagen so zu organisieren, dass eine problemlose Weiterverwendung für unterschiedlichste digitale Formate möglich wird.