Marcel Beyer erhält den Oskar Pastior Preis 2014

"Offenes poetisches Gelände"

6. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Der Lyriker und Erzähler Marcel Beyer erhält in diesem Jahr den mit 40.000 Euro dotierten Oskar Pastior Preis. Die Preisverleihung findet am 14. September im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin statt, teilte die Oskar Pastior Stiftung mit.

Sein Werk zeichne sich "durch eine intensive Beobachtung des sprachlichen Materials" aus, "die durch die harten Themen hindurch in offenes poetisches Gelände führt", urteilte die Jury. Die Preisverleihung findet am 14. September im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin im Haus der Berliner Festspiele statt. Die Laudatio auf Marcel Beyer hält Christina Weiss.

Marcel Beyer wurde 1965 in Tailfingen/Württemberg geboren und wuchs in Kiel und Neuss auf. Von 1987 bis 1991 studierte er Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen. Ab 1989 gab er an der Universität Siegen gemeinsam mit Karl Riha die Reihe "Vergessene Autoren der Moderne" heraus. Von 1990 bis 1993 arbeitete er als Lektor an der Literaturzeitschrift "Konzepte" mit; von 1992 bis 1998 veröffentlichte er in der Musikzeitschrift "Spex". 1996 und 1998 war er Writer in residence am University College London und an der University of Warwick in Coventry. Bis 1996 lebte Marcel Beyer in Köln, seitdem ist er in Dresden ansässig. Er wurde für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem in diesem Jahr mit dem Kleist-Preis.

Nach Oswald Egger 2010 ist Marcel Beyer der zweite Preisträger; im Jahr 2012 verzichtete die Stiftung auf eine Preisverleihung und betrieb dafür die Aufklärung hinsichtlich der Securitate-Mitarbeit von Oskar Pastior. Die Ergebnisse dieser Recherche wurden 2013 in dem Band "Versuchte Rekonstruktion – Oskar Pastior und die Securitate" (Edition Text + Kritik) veröffentlicht.