Den Verkauf des Fachzeitschriftenbereichs Reed Business Information ("New Scientist, "Variety, "Publishers Weekly", "Computer Weekly u.a.) begründet der weltgrößte Fachinformationskonzern mit dem stark anzeigenabhängigen Umsatz, der Reeds auf Abonnements gestützten Strategie zuwiderlaufe. Die Sparte hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet 1,3 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 174 Millionen Euro erzielt. Die konkrete Verkaufsstrategie will der Konzern in den nächsten Monaten entwickeln.
Bei der Veröffentlichung der Bilanz 2007 am heutigen Donnerstag gab Reed Elsevier außerdem die Übernahme der Datenhandelsfirma ChoicePoint für 4,1 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) bekannt. Den Angaben zufolge setzt sich der Betrag aus einer Barzahlung von 3,5 Milliarden Dollar (50 Dollar pro Aktie) und der Übernahme von Verbindlichkeiten in Höhe von 600 Millionen Dollar zusammen. ChoicePoint soll mit den Reed-Sparten Risk Information und Analytics Group zu einem Bereich mit einem Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Dollar zusammengeführt werden.
Der Umsatz von Reed Elsevier ist von umgerechnet 7,17 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2006 auf aktuell 6,1 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Konzern begründet dies mit dem Verkauf der Bildungssparte Harcourt im vergangenen Jahr. Der Gewinn hat sich von 828 auf 1,6 Milliarden Euro in 2007 nahezu verdoppelt. Reed Elsevier-Chef Crispin Davis kündigte außerdem weitere Maßnahmen zur Kostensenkung an. Medien hatten berichtet, dass Reed Elsevier in den nächsten drei Jahren mehr als 1.000 Stellen streichen will.